Photovoltaik (PV) als „Öko-Spielzeug“?
1. Drei Geldströme entscheiden
Die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage hängt im Wesentlichen von drei Faktoren ab:
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Eigenverbrauch
Jede selbst erzeugte Kilowattstunde, die Sie im Haus verbrauchen, müssen Sie nicht teuer vom Versorger kaufen.
Strompreis hoch = Eigenverbrauch besonders wertvoll. -
Einspeisevergütung
Überschüssiger Solarstrom, den Sie nicht selbst brauchen, wird ins Netz eingespeist und vergütet. Diese Vergütung ist meist niedriger als der Haushaltsstrompreis, bringt aber trotzdem laufende Einnahmen. -
Investitionskosten & Förderung
Anschaffungskosten für Module, Wechselrichter, Montage, ggf. Speicher – abzüglich Förderungen, zinsgünstiger Kredite oder steuerlicher Vorteile. Je günstiger die Anlage pro kWp, desto schneller rechnet sich die Investition.
2. Am wichtigsten: Möglichst viel selbst nutzen
Am wirtschaftlichsten ist nicht die Anlage mit der höchsten Einspeisevergütung, sondern die, bei der ein hoher Anteil des Solarstroms im eigenen Haus verwendet wird. Das gelingt durch:
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Verschiebung von Verbrauchern in die Sonnenstunden (Spülmaschine, Waschmaschine, Trockner etc.)
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Wärmepumpe oder Klimageräte, die tagsüber mit PV-Strom laufen
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Wallbox fürs Elektroauto
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optional: Batteriespeicher, um Abend- und Nachtverbrauch teilweise mit Solarstrom abzudecken.
Je höher der Eigenverbrauchsanteil (typisch 25–35 % ohne Speicher, 50–80 % mit Speicher), desto mehr teuren Netzstrom sparen Sie und desto kürzer die Amortisationszeit.
3. Amortisation und Rendite
Für eine typische Eigenheimanlage liegt die Amortisationszeit (Zeit, bis sich die Investition über Stromersparnis und Einspeisevergütung „zurückgezahlt“ hat) oft im Bereich von etwa 8 bis 15 Jahren – je nach:
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Anlagengröße und Investitionskosten
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Strompreisniveau
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Qualität von Planung und Ausrichtung
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Höhe des Eigenverbrauchs
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Nutzung eines Speichers.
Da PV-Anlagen meist 25–30 Jahre oder länger laufen, werden nach der Amortisation viele Jahre lang „Gewinne in Form von eingespartem Strom“ erwirtschaftet.
4. Mehr als nur Euro und Cent
Neben der reinen Rendite bringt eine PV-Anlage:
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Planbare Energiekosten: Weniger abhängig von zukünftigen Strompreiserhöhungen.
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Wertsteigerung der Immobilie.
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Klimanutzen: Jede Kilowattstunde Solarstrom ersetzt fossilen Strom aus dem Netz.
Fazit
Photovoltaik ist heute in den meisten Fällen eine wirtschaftlich sinnvolle Investition – vor allem dann, wenn:
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die Anlage sauber geplant ist,
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möglichst viel Strom selbst genutzt wird
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und Fördermöglichkeiten klug eingebunden werden.
Kurz gesagt: Wer ein geeignetes Dach hat und den Solarstrom bewusst in seinen Alltag integriert, senkt seine Stromkosten langfristig und macht sein Haus zugleich zukunftssicherer.
